Die Agenda für Baukultur
Zwei Museumspavillons aus Holz

Besichtigt wird der Ausstellungspavillon der Blindenschule, der 2022 mit dem Europäischen Museumspreis ausgezeichnet wurde. Der Architekt Rolf Mühlethaler führt durch das Gebäude und die Museumsleiterin Silvia Brüllhardt erläutert die Szenographie der vier gleich grossen Räume. Die vertikal gleichmässige, relativ feine Unterteilung der mit tiefroter Schlammfarbe gestrichenen Fassade verleiht dem Bau einen rhythmischen Charakter, der sich im Inneren weiterzieht. Mit einer halbstündigen Busfahrt geht es weiter zum Centre Albert Anker in Ins. Daniela Schneuwly-Poffet, die Leiterin des Museums, und der Architekt Marcel Hegg zeigen den neuen Pavillon im idyllischen Garten. Der Bau zitiert die traditionellen Speicher und übersetzt deren Typus in eine zeitgenössische Architektursprache. Kern des Pavillons ist der Hauptraum, umschlossen von einer Vollholzhülle ohne Wärmedämmung. Die Eigenschaften des massiven Holzes schaffen ein konstantes Klima und reduzieren den Bedarf an Energie auf ein Minimum. Es handelt sich um eine exklusive Führung – der Pavillon wird erst 2024 zusammen mit dem fertig renovierten historischen Albert Anker-Haus eröffnet.
Die Besichtigung findet im Rahmen des vom Bundesamt für Umwelt, Aktionsplan Holz unterstützten Projekts «Holzbau berühren» statt.