Die Agenda für Baukultur
Rapperswiler Tag | Schlaraffenland

Wenn wir anders essen – verändert sich auch die Landschaft?
Und wenn sich die Land(wirt)schaft ändert – essen wir dann auch anders?
Ein verwaldetes Mittelland dank Agroforst? Terrassenlandschaften mit Spezialkulturen aus den Anden statt Milchwirtschaft in den Voralpen? Fruchtfolgeflächen, integriert in Parkanlagen? Funktionierende multikulturelle Siedlungsräume mit Urban-Gardening-Projekten? Verschwindet in den kommenden Jahrzehnten der letzte Landwirt oder werden wir alle zu Teilzeitbäuerinnen?
Unser üppiges Schlaraffenland befindet sich im Wandel: Puddinghügel und fliegende Brathähnchen sind nicht mehr gratis zu haben. Klimawandel, Energiewende, Artensterben und Siedlungsentwicklung machen vor der Landwirtschaft nicht Halt. Sie soll nicht mehr günstiges Essen im Überfluss produzieren, sondern eine gesunde und nachhaltige Ernährung ermöglichen und dabei vielfältige Landschaften mitgestalten, Habitate schaffen und soziale Begegnungsräume bieten. Doch die Visionen für eine attraktive Ernährungslandschaft fehlen – eingesperrt zwischen dem konservativen Erhalten des Gestrigen, verzettelten innovativen Kleinprojekten und der technokratischen Vorstellung einer aus der Landschaft weggezauberten Nahrungsproduktion (Stichwort: Indoor-Farming!).
Am diesjährigen Rapperswiler Tag wird die Frage nach unseren Ideen und unserem Willen gestellt, die Landschaft der Landwirtschaft zu gestalten – als Chance für eine ökologische Transformation und mehr sinnliche Ästhetik.
Der Rapperswiler Tag ist eine jährlich stattfindende, ganztägige Fachtagung an der OST – Ostschweizer Fachhochschule zu einem aktuellen Thema der Landschaftsarchitektur mit Vorträgen von Landschaftsarchitekten, Architekten, Künstlern und Fachleuten verwandter Disziplinen.